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Ich Stuttgart, als der Hänger abgesattelt war, ging es dann gleich in die ausgebrannte Wohnung. Ich sah schon von außen die kaputten Fenster und den ausgebrannten Dachstuhl. Ein Absperrband der Polizei verhinderte, dass man das Haus betrat. Ein Herbeigerufener Polizist ließ mich trotzdem rein und mir kamen die Tränen: Alles ausgebrannt. Es war echt hart zu sehen, dass alles, vorfür man jahrelang gearbeitet hat, ein Häufchen Asche war. Doch die Erkenntnis, eigentlich nur durch Glück einen Job zu haben, machte mich nicht glücklich. ALso setzte ich mich in den BMW und fuhr zu meinem Bankberater. Meine Freundin, die ich inzwischen auch angerufen hatte, kam später auch dazu und es ging 4 Stunden lang im Büro um ein einziges Thema: Meine Selbständigkeit, denn meinen 1848 würde ich ja übernehmen können, falls das Geld stimmt. Mit viel Glück, da ich bereits 4 Acker von meinen Großeltern geerbt habe, konnte ich ein Darlehen über ein Hübsches Sümmchen raushandeln. Sicherheiten hatte ich ja.
Mit strahlendem Gesicht ging zum LKW zurück, doch meine Freundin schaute mich an und fragte schließlich, wo wir denn überhaupt wohnen sollen.. Tja, die Frage stellte ich mir auch schon. Aber auf Stuttgart hatte ich nicht mehr wirklich Lust. Ich sehnte mich nach Bayern, meiner Heimat. Doch mit einem LKW kann ich auch nicht Glücklich werden, das war mir klar. Vl. kann ich da ja noch was machen...
Doch es gab erstmal eine Nacht im LKW bei der Ladestelle in Stuttgart, die Nacht war ziemlich laut durch die Züge und die ziemlich nahe Autobahn und ich lag die halbe Nacht lang in meinem unteren Bett und starrte durchs Glasschiebedach in den Sternenhimmel. Am nächsten Morgen gabs einen Dounat, einen schnellen Tee, ehe es auf die AUtobahn wieder Richtung Norden ging. Also ließ ich den Actros Richtung Mnnheim und anschließend Richtung Frankfurt Donnern..
Der Verkehrsfunk meldete zwar leicht stockenden Verkehr rund um Frankfurt, doch ich kam noch ziemlich zügig voran und konnte den LKW seine 85 Sachen laufen lassen, denn gebremst wurde ich kaum. Die Sonne lachte freundlich über die Wälder und Felsen in der nähe der Autobahn und ich konnte dank gut laufenden Verkehrs meine Route nach Stade planen, vorher war ich da ja noch nicht. Nebenbei ließ ich noch Simon and Garfunkel mit El Condor Pasa zur Ruhe im Radio laufen und mampfte gemütlich ne Butterbreze nebenbei. Guter Morgen!
Doch bei Wetzlar war es so weit: Es staute sich und ich stand erstmal. Es vergingen ganze Stunde, die ich in diesem gottverdammten Stau stand, immer dieses Brummen des Kühlaggregats im Rücken, den Ausblick auf eine Blechkolonne und die Tatsache, dass sich Laut Radio nichts fortbewegt an den Aufräumarbeiten. Ich war stinksauer, die Sonne senkte sich schon bald wieder und es begann zu dämmern. Erst gegen 21 Uhr bewegte sich die Schlange wieder und es ging langsam wieder los. Gang langsam nahm mein Actros mit den anderen Fahrzeugen wieder Schwung auf.
Die Nachtfahrt war leider auch nicht, entgegen meiner Erwartungen, recht erfolgreicher. Der Verkehr vom zog sich ziemlich langsam auseinander und durch ein paar Schnarchzapfen wurde ich weiterhin gebremst. Das passte mir und dem Kunden nicht, der mittlerweile schon 3 Mal über die Freisprechanlage angerufen hat und gefragt hat, wo seine Fracht denn sei. Auch wurde ich schon wieder leicht müde. Diese Stau machen immer alles kaputt. Dennoch musste ich die Tour bis Stade noch durchziehen, sonst geht mein Anteil an der Fracht flöten..
Mittlerweile wurde es langsam hell und die km ließen sich wieder ganz verträglich fressen. Nach schier endlosen km auf der Autobahn fand ich dann die Schilder, wo mich nach Bremen auswiesen. Ich freute mich, bald wieder diese Fracht los, bald wieder ne neue Tour, vl. mal wieder in ne andere Richtung in Deutschland. Erstmal ging es in Bremen runter, wo ich schnell eine Pinkelpause einlegte, Teewasser aufsetzte und mich schnell für den Kunden herrichten konnte. Dann kann es mal weitergehen. Ich will aber nicht wissen, wie der Kunde reagiert.
Ich käpfte mich über teils kurvige Landstraßen langsam nach Stade vor. Auch senkte sich die Tanknadel langsam nach links, doch laut Reiserechner komme ich noch 600km weit. Doch lieber einmal zuviel als einmal zu wenig getankt. Davor nahm ich mir noch in einem Ort ein paar Frische Brötchen mir. Mal sehn, ob ich beim Kunden noch immer gute Laune habe.
Am Vormittag traf ich in Stade ein und ab Richtung Stadtmitte.
Den Kunden erreichte ich bald drauf, denn der war ziemlich in Zentrumsmitte gelegen und er Hof ziemlich leer. Nur ein paar Lagerarbeiter sprangen im Hof rum. Dabei hätte ich noch fast einen älteren Herrn im Hof überfahren, nachdem der einfach so rübergerannt ist. Doch der ältere Herr entpuppte sich als Lagerleiter, der mir dann ziemlich unfreundlich kam und schon mit Annahmeverweigerung drohte. Gott sei Dank kam ihm der Gedanke nach Feierabend und der ließ mich den LKW abladen, was mich aber ziemlich aufregte, da er mich hetzte, was ich in dem Fall gar nicht mag. Ich ließ ihn die Papiere unterschreiben, stieg wortstumm in den Actros und fuhr vom Hof. Mal sehn, was mich als nächstes erwartet.
Da mich noch kein neuer Auftrag ereilt hatte, putzte ich den LKW nochmal richtig durch und holte mir im McDonald 2 Cheesburger. Bei der Rückkehr klingelte das Handy in der Hosentasche und Katrin war am anderen Ende der Leitung. Sie freute sich, mir zu berichten, dass unser Kind kein Schaden durch den Stress genommen hat und sie im Internet schon etwas für unser Jungunternehmen gesehen hat. Als ich im INternet schaute, schluckte ich: Ein riesen Gelände mit Firmenhalle drauf + Laderampen und Tankstelle. Das ganze für Schlappe 14 Mio €. Den Preis hat sie wohl nicht beachtet. Dennoch fiel mir auf der Seite ein Gelände in Nürnberg ins Auge, das ziemlich gut noch aussah. Zwar ein wenig verfallen, doch es hatte genug Platz für LKW und eventuell einen zweiten LKW. Doch kaum wollte ich die Bilder anschauen, kam eine Mail mit einem neuen Auftrag von Posped Europa rein: Tiefkühlessen von Stade in die Post Niederlassung nach Uelzen zu bringen. Die km bis dahin waren ein Katzensprung und ich machte mich natürlich sofort auf den Weg.
Doch beim starten viel mir wieder meine Tankuhr ein, die ich wieder nach Rechts bringen wollte. Also schmiss ich den 1848 an, legte den Gang ein und rollte in ein kleineres Industriegebiet außerhalb von Stade, wo ich meinen 1848 mit Adblue und Diesel fütterte.
Die Kosten für den Diesel sind zwar hier noch recht günstig, aber trotzdem schon ziemlich heftig für die Fuhrunternehmen.
Nach dem Tankstop erstmal zurück auf die Landstraße Richtung HHH (Hansestadt Hamburg Hafen), doch davor zweigte ich schon Richtung Uelzen ab, es ging durch kleinere Orte und Städte. Schön zu fahren. Echt.
Durch grüne Wiesen, kleinere Wälder und über die Autobahn zog sich die leere Landstraße mit flottem Tempo und ich konnte dank Tempomat mal nebenbei auch ein wenig entspannen, die Straßenkarte noch studieren und daheim bei Schumacher Transporte mal anrufen und Fragen, wie es denn allen geht und was als nächstes anliegt..
Uelzen war wie erwartet schnell und Problemlos erreicht und der Auflieger wurde ausnahmsweise durchs Personal entladen und ich konnte ich Ruhe meine Spanngurte für die nächsten Touren legen und den Frachtschein im Büro quitieren lassen.
Wo ich als nächstes hindarf, gibts beim nächsten mal (Habs für euch ein wenig kürzer diesmal geschrieben)
Freune mich über eure Kommentare, also hinterlasst auch mal wieder nen Komentar zur Geschichte